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Treffen mit Prof. Kellig in der jüdischen Gemeinde Herford


Wir freuen uns über einen inspirierenden Austausch

Bei unserem Besuch in der jüdischen Gemeinde in Herford durften wir den Vorsitzenden der Gemeinde, Matitjahu Kellig treffen. Ein vielbeschäftigter Mann, der auf eine lange Arbeitsbiografie als Künstler und Professor an der Musikhochschule Detmold zurückblickt. Ihn treibt die Frage nach einer Zukunftsperspektive für seine Gemeinde und die Synagoge in der Komturstrasse um. Die Mitglieder sind in überwiegender Zahl über 70, es gibt kaum Nachwuchs. Herr Kellig spricht sehr klar: In 10, 15 Jahren sind wir hier alle tot. Und was dann? Sein Wunsch ist, die Synagoge mehr und mehr als ein kulturelles Zentrum zu begreifen und zu nutzen und die Räume, die aktuell für religiöse Zwecke genutzt werden, als Versammlungsräume für kulturelle Zwecke bereitzustellen: Konzerte, Lesungen, Podiumsgespräche, auch szenische Formate. Damit sich Menschen treffen, Kunst und Kultur miteinander teilen und sich darüber austauschen. Das Allerwichtigste dabei: Es müssen Veranstaltungen in der eigentlichen Synagoge, dem Betraum im ersten Stock stattfinden. Der Raum ist mit viel Aufwand gestaltet worden und soll lebendig bleiben, über den Tod der jetzigen Gemeindemitglieder hinaus. Es gibt bereits ein Kulturprogramm in der Synagoge, einen Veranstaltungskalender findet man unter


Herr Kellig ist ein mitreißender Erzähler, freundlich, zugewandt, sehr humorvoll und wirklich interessiert am Diskurs: Er schaute auf unsere Projektbeschreibung, hörte sich unser Anliegen, jüdische Kunst und Kultur sichtbar zu machen, zu vernetzen und mit Partnerinstitutionen zu kooperieren bedächtig an und erklärte dann seine Sicht auf die Dinge. Es entspann sich ein intensives Gespräch über das Spannungsfeld, in dem ein Projekt wie unseres stattfindet, das er gern bereit ist im Rahmen eines Podcasts - durchgeführt von Jugendlichen aus dem Theaterlabor – weiter zu führen.

Für uns ist das Treffen ein Glücksfall: Herr Kellig kann uns nicht nur wertvolle Informationen über die aktuelle Situation der Gemeinde geben, er ist außerdem Künstler, der jahrelange Erfahrung als Konzertpianist hat. Wir bleiben mit ihm im Gespräch und denken über eine künstlerische Kooperation im nächsten Jahr nach!

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